Kunst und Kultur mit Bergblick: Herbst im Westallgäu

In Scheidegg laden die Wirte vom 21. September bis 6. Oktober zu den Kulinarischen Wildwochen in ihre Restaurants und Gasthöfe ein – Regionalität steht über allem: So stammt etwa das Reh von den heimischen Jägern aus Scheidegg und Scheffau. 

Neben Käse gehört auch Bier zur Allgäuer Kultur. In Weiler wurde erstmalig 1650 gebraut. Jetzt heißt es am Wochenende 4. bis 6. Oktober „O’zapft is“. Mit rund 10.000 Besuchern jedes Jahr zählt das 3-tägige Westallgäuer Oktoberfest zu den Highlights der Region. Ausgeschenkt wird das Bier der lokalen Brauereien aus Weiler und Simmerberg, speziell dafür gebraut wird das „Wiesen Märzen“. 

Der traditionelle Wendelinsritt findet in Scheidegg am Sonntag, 13. Oktober, zu der nach dem Heiligen benannten Kapelle statt. Die kleine Wendelinskapelle auf dem Kinberg von 1670 ist dem Patron der Hirten, Bauern und Landarbeiter gewidmet und liegt auf dem Jakobusweg. Schon morgens machen sich bunt geschmückte Reitergruppen auf den Weg zum Gotteshaus, begleitet von Musikkapellen. Nach der Feldmesse um 10.30 Uhr und dem Festgottesdienst erhalten Ross und Reiter den Segen. 

Zum Ende des Bergsommers kommt auch das Braunvieh zurück ins Tal. Die Huimhofer Viehscheid 4.0 findet am Samstag, 12. Oktober, statt. Mit den Kugel-Buebe treffen die Schumpen um 11 Uhr in Grünenbach-Heimhofen ein. Vom frühen Morgen an treiben die Hirten ihre Schumpen, das weibliche Jungvieh, ihrem Winterquartier entgegen. Dann werden sie voneinander getrennt und ihren Besitzern zurückgegeben. Ab 14 Uhr wird im Zelt gefeiert, abends mit Live-Musik und DJ.  

Blasmusik, Brass & Partypower – unter diesem Motto steht das Allgäuer Blasmusikfestival in Maierhöfen. Am Wochenende 19./20. Oktober stehen auf zwei Bühnen zehn Bands. Es heißt „Blasmusik non-stopp“ – von traditionellen Märschen bis hin zu modernen Partyhits. Dazu gibt es eine Weinstube und Barbetrieb. Veranstalter ist die Musikkapelle Maierhöfen. Der Eintritt ist frei.

Beim dreimonatigen Lindenberger Kulturherbst stehen große Orchester auf der Bühne und kleine Combos nehmen die Besucher mit auf Jam-Sessions. Das Besondere dieses Jahr: es geht auch nach draußen. Zum Auftakt am 15. September wird das Waldsee-Moor zum Klangkörper. Am 27. September lädt die lange Museumsnacht im Deutschen Hutmuseum zum Besuch. Begleitend verzaubert eine Lichtinstallation, die das Innere nach außen auf die Hauswand kehrt. Zum Abschluss am 13. Dezember, wird es auf der Bühne weihnachtlich mit „Bauer sucht Christkind“.  

Infos:

Westallgäu Tourismus, D-88161 Lindenberg, www.westallgaeu.de. Mehr zu den Veranstaltungen hier.

 

Anreise:
Mit dem Zug geht es beispielsweise via Ulm bis Lindau und dort mit dem Bus nach Scheidegg oder weiter über die Bahnstationen Oberstaufen, Heimenkirch oder Hergatz. Mit der „Allgäu-Walser-Card“ ist auch das Busfahren auf allen Linien im Landkreis Lindau (Bodensee) bis Sulzberg, Österreich, gratis. Mit dem Auto erfolgt die Anreise bequem über die A 7 und A 96. Neu ist das e-carsharing in den Gemeinden des Westallgäus.

Zum Westallgäu gehören die dreizehn Ferienorte Grünenbach, Maierhöfen, Röthenbach, Gestratz, Weiler-Simmerberg, Oberreute, Stiefenhofen, Heimenkirch, Opfenbach, Hergatz, Hergensweiler, Scheidegg und das städtische Zentrum Lindenberg. Im Westallgäuer Heimatmuseum in Weiler tauchen die Besucherinnen und Besucher ein in die Kunst und Kultur der Region. Das Deutsche Hutmuseum in Lindenberg spiegelt 300 Jahre Hutmode und die Entstehung der Hutproduktion im Westallgäu. Seen und Freibäder, Sennereien und Brauereien, der Baumwipfelpfad in Scheidegg sowie Wanderwege wie die „Westallgäuer Wasserwege“ oder die neuen Premiumwege „aussichtsreich“ bieten der ganzen Familie Urlaubsvielfalt.